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‘Kinder aufs Rad’ – Demo durchs Werderaner Verkehrschaos

Die Verkehrswende Werder beteiligte sich an dem bundesweiten Aktionswochende 24. & 25.9. ‚Kidical Mass – Kinder aufs Fahrad‘. Die Fahrrad-Demonstration am Samstag in Werder mit 25 Kindern und insgesamt 75 Teilnehmer*innen war eine von neun Kinder Fahrrad-Demos im Land Brandenburg an diesem Wochenende. Gleichzeitig waren an diesem bundesweiten Aktionswochenende in über 200 Orten zehntausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf Fahrrädern, Laufrädern und Rollern für mehr Sicherheit für Kinder auf der Straße. 84.000 Unterschriften der Petition „Uns gehört die Straße! Wir fordern ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht“ wurden an verkehrspolitische Entscheidungs-träger*innen übergeben.

Auftakt mit vielen Kindern am Plantagenplatz

Wer am Samstag in Werder mit dem Auto unterwegs war, für den bewegte sich zeitweise gar nichts mehr: endlose Staus ließen den Verkehr auf den engen Straßen der kleinen Havelstadt zusammenbrechen. Jan Stehn, Sprecher der Verkehrswende Werder, kommentiert: ‘Was für ein Wahnsinn die vom Autoverkehr sowieso schon überlastete Werderaner Landesstraße 90 für die Umleitung des gesamten Autobahnverkehrs der Autobahn BAB 10 zu nutzen. Toll, dass heute mehr als 70 Kinder und Erwachsene mit unserer Fahrrad-Demonstration ‘Kinder aufs Rad’ eine Verkehrswende in und für Werder einfordern.‘

Auftaktkundgebung

Bei der Auftaktkundgebung beim Plantagenplatz erläutert Wenke Wegner dieses Anliegen der Verkehrswende: ‘Wir engagieren uns für eine menschengerechte Verkehrsplanung, weil wir uns wünschen, dass sich alle Kinder ohne Angst aufs Rad setzen können und ohne Elterntaxi in die Schule, zu Freunden oder in den Sportverein kommen. Das Fahrrad gibt Kindern Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein und Spaß an der Bewegung!’

An der Potsdamer Str. erläuterte Marie Dinkgrefe mit ihrem Redebeitrag die Gefahrenlage, die in dieser schmalen Straße besteht: ‘ Immer wieder wird uns berichtet von gefährlichen Überholmanövern. Auf der Potsdamer Straße gibt es keinen Radweg, oftmals wird der Mindestüberholabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten.’ Die Verkehrswende Werder fordert hier die Einführung von Tempo 30. Mit Kreide wurde auf der Straße veranschaulicht: Der Anhalteweg eines PKWs verkürzt sich bei Tempo 30 gegenüber 50 km/h um mehr als die Hälfte. Auch befürwortet die Initiative, die Potsdamerstraße zur Einbahnstraße zu machen, damit für RadfahrerInnen und Fußgänger in beiden Richtungen ausreichend Platz ist!

An der Brandenburger Str weist Oliver Ungerath auf folgendes hin: ‘Die Kreuzung Brandenburger Str./Berliner Str. weist eine verwirrende und absolut unstimmige Beschilderung auf. Eine Wegführung für Radfahrer ist offensichtlich nicht vorgesehen. Eine undurchdachte, unsichere Wegführung macht es für Schüler und Schülerinnen schwierig, ihren Weg von Glindow nach Werder und umgekehrt mit dem Rad zurückzulegen.’

Vor der Brandenburger Str., für die es von Glindow aus keine Radwegführung gibt

Zum Abschluss der Demonstration vor der Brücke zur Werder Insel, fordert Larissa Donges, dass diese Touristenattraktion von Werder verkehrsberuhigt und fahrradfreundliche gestaltet wird: PKW-Verkehr nur für die Anlieger und Radwegeführungen auf dem holprigen Straßenpflaster.‘

Abschlusskundgebung: Der ADFC Brandenburg wirbt dafür, unsere Wünsche für eine Verkehrswende an Verkehrsminister Beermann zu schreiben!

Die Demonstration endete beim Festival Weltoffenes Werder auf dem Marktplatz der Insel, wo die Radler*innen mit viel Beifall empfangen wurden.

14. Mai: Kinder auf’s Fahrrad

KIDICAL MASS – Für ein kinder- und fahrradfreundliches Werder

Kinder aufs Rad!

Am Samstag 14.5. wollen wir mit Jung und Alt und mit den Kandidat*innen der Bürgermeisterwahl einige der Schulwege in Werder in einer großen bunten Fahrrad-Demonstration abradeln. Treffpunkt und Start ist um 15 Uhr am Plantagenplatz. Anschließend radeln wir zu verschiedenen Problem- und Gefahrenstellen des Werderaner Fahrradverkehrs.

Eine Verkehrsumfrage im Auftrag der Stadt Werder hatte leider das traurige Ergebnis, dass nur jede*r 8. Schüler*in das Rad zur Schule nutzt, aber 22 % mit dem Auto (ge-)fahren (werden). Das wundert uns nicht, denn viele Schulwege in Werder haben keine oder unzureichende Radwege. Zehntausende Autos, die täglich durch die engen Straßen Werders rollen, schrecken Eltern und Kinder ab, das Fahrrad zu nutzen.

Dabei ist es ein großer Lebensgewinn, wenn Kinder sich in ihrer vertrauten Umgebung selbständig mit dem Rad fortbewegen können. Werder muss fahrrad- und kinderfreundlicher werden. Wir fordern Radwege oder breite Radwegschutzstreifen und wir fordern, dass auf allen Schulwegen Tempo 30 eingeführt wird. Der Bremsweg verkürzt sich lebensrettend, wenn der motorisierte Verkehr langsamer fährt. Und nebenbei wird durch einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss auch Energie gespart: ein Gewinn für das Portemonnaie und für das Klima.

Die Kandidat*innen zur Bürgermeisterwahl haben wir eingeladen, uns zu begleiten. Wir wollen Ihnen die Gefahren- und Problemstellen für den Fahrradverkehr zeigen und sind gespannt auf die Vorschläge und Antworten der Kandidat*innen. Am Ende der Demonstration, so gegen 16:30 Uhr, wird es beim Treffpunkt ein Gespräch dazu geben.

Die ‘Kinder aufs Fahrrad-Demo‘ ist Teil eines Aktionstages, bei dem in Deutschland, Europa und rund um den Globus für fahrrad- und kinderfreundliche Orte demonstriert wird. Schaut euch mal die Karte mit den vielen Aktionsorten an.